20 Okt 2014

24. Wechselgespräch

ZERTIFIKAT – VIEL HILFT VIEL?

19 Uhr im WECHSELRAUM
Martin Haas, haascookzemmrich STUDIO2050
Prof. Arno Lederer, Lederer Ragnarsdóttir Oei
Prof. Dr. Christian Stoy, Institut für Bauökonomie,
Universität Stuttgart
Moderation: Prof. Volkmar Bleicher, Transsolar Energie Technik GmbH

Zertifikate und Standards beschäftigen Architekten spätestens seit Einführung der DIN-Norm für Papiergrößen. Inzwischen sind die Gegenstände und Kriterien komplexer. DGNB, LEEDS oder BREEAM heißen einige der Qualitätssiegel für ganze Häuser, die Nachhaltigkeit garantieren sollen. Wie vergleichbare Labels, z.B. „Textiles Vertrauen“, wecken sie schlechtes Gewissen, wenn man sie ignoriert. Für die Baubeteiligten sind Zertifizierungen zweischneidig. Einerseits bringen sie Marktvorteile, indem sie – zurecht oder zu unrecht – das Vertrauen der Abnehmer stärken. Andererseits schränken sie die gestalterische Freiheit ein, verzögern Innovationen und fördern Uniformität. Abgesehen davon sind sie zeitaufwendig und teuer. Zertifikate haben Eigendynamik: Was als Qualitätssiegel beginnt, kann leicht als Vorschrift enden. Und nicht zuletzt gehen Zertifikate und Garantien mit neuen Haftungsrisiken einher, denn wer sagt denn, dass sie halten, was sie versprechen? „Nachhaltigkeit“ ist ein weites Feld – auch für Gutachter und Juristen. Sind Zertifikate nur psychologische Placebos?

Dank an unseren Sponsor Armstrong DLW GmbH.

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