16 Mai 2022

59. Wechselgespräch

Unbequemes Erbe — Mehr als ein Historikerstreit?

Beginn 20:00 Uhr

mit:
Dr. phil. Frederike Lausch, Darmstadt
Prof. Dr. phil. habil. Klaus Jan Philipp, Stuttgart
Dr.-Ing. habil. Wolfgang Voigt, Frankfurt 

Moderation: Prof. (i.V.) Dr.-Ing. M.A. (AA) Sandra Meireis, Stuttgart / Berlin

In Stuttgart wurden mit dem Haus Werner und dem Haus Köster jüngst zwei Werke des Architekten Paul Schmitthenner abgerissen – Lage und Baugrund versprachen den Investoren mit kompakten Neubebauungen deutlich mehr Rendite. Manchen galten die Abrisse unter Verweis auf Schmitthenners Nähe zum Nationalsozialismus als entschuldbar. Aber reicht das als Rechtfertigung? Und müsste die Profession dann nicht auch über Le Corbusiers Nähe zum Vichy-Regime, über die Arbeiten von Hans Poelzig, Ernst Neufert und Egon Eiermann im Dritten Reich oder das Werk Giuseppe Terragnis unter den italienischen Faschisten sprechen? Oder sind wir, anders als im Fall des konservativen Werks von Paul Schmitthenner, auf dem modernen Auge blind?

Das 59. BDA Wechselgespräch „Unbequemes Erbe — Mehr als ein Historikerstreit?“ ist von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort-/Weiterbildung für die Fachrichtung Architektur mit einem Umfang von 1,5 Unterrichtsstunden für Mitglieder und Architekt*innen/Stadtplaner*innen im Praktikum anerkannt.